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Neu aufgestellt wurde jetzt die Gemeindeführung im Grenzdorf Scheibenhardt. Es gibt nach einem Vierteljahrhundert nicht nur einen neuen Ortsbürgermeister, sondern auch zwei neue Beigeordnete.
Von Fritz Hock
Doch zu Beginn der konstituierenden Sitzung des neuen Ortsgemeinderates gab es erst einmal ein ganz dickes Dankeschön und viel Lob für die bisherige Beigeordnete Ruth Herberger. Ihr dankte der scheidende Ortsbürgermeister Edwin Diesel für eine 16-jährige aktive Mitarbeit. „Auf dich habe ich mich immer verlassen können“, so Diesel, denn Ruth Herberger habe so gut wie nie „Nein“ gesagt, wenn es um einen Einsatz für die Ortsgemeinde ging, würdigte Diesel seine Beigeordnete. Vor allem erinnerte er an ihre Mitarbeit im Seniorenbeirat, dem sie weiterhin angehören wird, und an ihre Kochkünste, die bei den alljährlichen Weihnachtsessen zur Geltung gebracht wurden.
Edwin Diesel, der nach eigenen Worten keinen Tag in seiner 25-jährigen Amtszeit missen möchte, sprach von einer schönen und anspruchsvollen Zeit. Langer Applaus von Ratsmitgliedern und Zuhörern war Zeichen des Respekts für die Leistung von Edwin Diesel, der die kommunalpolitische Bühne doch noch nicht ganz verlassen wird. Jüngst wurde er zum Beigeordneten der Verbandsgemeinde Hagenbach gewählt, in Scheibenhardt übernimmt er als ehrenamtlicher Beauftragter die Betreuung für die Erweiterung und Sanierung der Kita Sonnenschein. Diese Funktion ist in der neuen Hauptsatzung der Ortsgemeinde geregelt, die einstimmig angenommen wurde.
Zum Ersten Beigeordneten gewählt wurde auf Vorschlag der CDU-Fraktion Steffen Diesel, der alle elf Stimmen auf sich vereinigen konnte. Zur Einordnung: Steffen Diesel ist der Sohn des bisherigen Bürgermeisters. Ebenfalls einmütig sprach sich der Rat für Ann-Kristin Kohler, ebenfalls CDU-Fraktion, aus. Nachdem Steffen Diesel gleich nach seiner Wahl auf sein Mandat verzichtete, konnte als neues Ratsmitglied Liane Klauck verpflichtet werden. Diesel selbst wird in der kommenden Sitzung ein Geschäftsbereich übertragen. Er bekommt hierfür eine Aufwandsentschädigung in Höhe von 20 Prozent des Regelsatzes für den Ortsbürgermeister.
Der neue Ortsbürgermeister Thomas Ehl sprach von „großen Fußstapfen“, in die er trete, bat den Rat um eine sachliche und kollegiale Zusammenarbeit und darum, dass Parteipolitik im Rat keine Rolle spielen solle. Respekt verdiene die Haltung der mit fünf Mitgliedern im Rat vertretenen SPD-Fraktion, die die Wahl der beiden Beigeordneten mitgetragen habe.
Quelle: RHEINPFALZ, Ausgabe " Germersheimer Rundschau" vom 14.09.2024
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Bürgermeisterin Iris Fleisch vereidigt den dritten Beigeordneten Edwin Diesel. Die beiden zuvor gewählten Stellvertreter der Bürgermeisterin, Michael Stephany und Thorsten Pfirmann (rechts), hören aufmerksam zu. Foto: Jörg Petri |
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Wald-Hasen-Platz: Taufe am Sonntag
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Diesel hört nach 25 Jahren auf
Ortsbürgermeister Edwin Diesel blickt nach Jahrzehnten in der Kommunalpolitik zurück auf die Entwicklung „seiner“ Gemeinde Scheibenhardt. Dabei spielt stets auch der Blick über die Grenze eine Rolle.
Scheibenhardt. Nun, ganz anders als uns der bekannte Schlagertext prophezeit hat, ist für ihn mit 66 doch Schluss. Edwin Diesel hat sich seine Entscheidung genau überlegt, möchte Jüngeren Platz machen und sie gestalten lassen. So wie er selbst schon in jungen Jahren in die Kommunalpolitik seiner Heimatgemeinde eingestiegen ist und sich in die Verantwortung nehmen ließ, als Ratsmitglied und Beigeordneter zunächst, und dann, für beachtliche 25 Jahre, als Ortsbürgermeister des Dörfchens Scheibenhardt.
Diese Zeit sei wie im Fluge vergangen, resümiert er im Gespräch mit der RHEINPFALZ. Der gelernte Kaufmann hatte sich früh schon für den Dienst bei der Bundeswehr entschieden, meldete sich als Zeitsoldat und blieb dann aktiv dabei bis zur Versetzung in den Ruhestand, nachdem sein bisheriger Standort in Karlsruhe Neureut aufgelöst worden war. Davon durfte nicht nur seine Familie profitieren. Diesel ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder, Tochter und Sohn und ist zwischenzeitlich auch Opa.
Schon 1989 gründete er eine Wählergruppe und kandidierte erstmals für den Ortsgemeinderat, der ihn dann 1991 bereits zum zweiten Beigeordneten wählte. Es folgte eine Periode als erster Beigeordneter und dann 1999 seine Wahl zum Ortsbürgermeister. Dem ersten übrigens, der nach dem letzten Krieg nicht von der CDU gestellt wurde und der parteilos blieb, jedoch immer von der CDU-Fraktion unterstützt worden war, wie er selbst bestätigt.
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Kita in Scheibenhardt wurde jetzt als „Elysée-Kita“ ausgezeichnet
Scheibenhardt. Spielerisch lernen Kita-Kinder schon seit Jahren die Sprache des Nachbarlandes. Nun wurden die Bemühungen mit der Auszeichnung als „Elysée-Kita“ belohnt.
„Sur le pont, de Scheibenhard/t, on y danse, on y danse“ singen die Kinder im Stuhlkreis Platz genommen haben, zusammen mit ihren Erzieherinnen. Sie benennen Gegenstände in französischer Sprache, spielen und singen oder zählen sich ab von „un“ bis „vingt“, denn mehr sind an diesem sonnigen Vormittag nicht anwesend. Heute führen sie vor, was sie das Jahr über so gelernt haben. Vor allem an den zwei Tagen in der Woche, wenn Madame Latt zu ihnen kommt.
Angélique, wie sie Frau Latt rufen, ist Französin und arbeitet nicht nur in der Kita „Sonnenschein“ im deutschen Scheibenhardt mit Kindern, sondern unterrichtet auch an der „Ecole Maternelle“ im französischen Scheibenhard. Die beiden Einrichtungen unternehmen vieles gemeinsam, die Erzieherinnen und Lehrkräfte sprechen Aktionen ab und vereinbaren Projekte, allen Hindernissen zum Trotz. Nicht nur beim Brückenfest gibt es Aktionen. So trifft man sich am Dreikönigstag, führt gemeinsame Faschingsfeiern oder das Oster-Treffen durch und organisiert einen gemeinsamen Laternenumzug mit dem Sankt-Martins-Spiel.
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