Pünktliche Ankunft dank Elternfahrdienst

Ein kreativer Blick auf die neuen Fahrpläne zum Schülerverkehr eröffnet (unerwünschte) Möglichkeiten

Von Hans-Peter Meyer
 
busverkehr_2014_2_klBerg/Scheibenhardt. Eltern und Schüler sind erfinderisch. Und das ist gut so. Bei genauerer Betrachtung ermöglicht der neue Fahrplan auch den Schülern aus Berg und Scheibenhardt ein rechtzeitiges Ankommen in der Schule in Wörth. Zumindest denen, deren Eltern um diese Zeit einen Fahrdienst organisieren können. Allerdings wäre das mit Sicherheit nicht im Sinne der Erfinder ...Vorsehen sind eigentlich der Zubringerbus und dann die Fahrt mit dem Zug (Roter Pfad). Es könnte aber beispielsweise ein Schüler anstatt um 7.21 Uhr in Berg am Zollhaus in den Zubringerbus zusteigen, von den Eltern eine gute Viertelstunde später nach Hagenbach gebracht werden und dort in den Bus einsteigen (Blauer Pfad). Dann wäre er bereits um 7.50 Uhr in der Schule, während der für ihn vorgesehene Zug erst fünf Minuten später in die 700 Meter von der Schule entfernte Mozartstraße einfahren würde. Sehr schnell werden sich Fahrgemeinschaften bilden, die diese Lücke schließen werden.
 
Alternativ könnte der aus Neuburg, Berg oder Scheibenhardt mit dem Zug kommende Schüler in Hagenbach wieder aussteigen (Grüner Pfad). Dort setzt er sich in den (für die Hagenbacher Schüler) vorgesehenen Bus 215 und ist um 7.56 Uhr an der Schule, während seine Mitschüler gerade ihren Fußweg von der Mozartstraße aus starten. Der Bus mit der Fahrtnummer 215 dürfte daher binnen kürzester Zeit vollkommen überlastet sein. Fast könnte man daher empfehlen, den kurz vorher in Neuburg noch aktiven Zubringerbus, der ja ein Gelenkbus ist, für diese Fahrt einzusetzen. Auch auf der Rückfahrt von der Schule ergeben sich für kreative Neuburger, Berger und Scheibenhardter Schüler Alternativen, die eigentlich nicht vorgesehen sind. So könnte man wiederum einfach direkt an der Schule in den Bus einsteigen, der für die Hagenbacher Schüler vorgesehen ist. Eine willkommene Alternative, wenn das Wetter mal nicht so gut ist, denn man spart sich den Fußweg zur Mozartstraße. In Hagenbach am Bahnhof kommt man dann 10 Minuten vor der Abfahrt des eigentlich vorgesehenen Zuges an. Das ist dann richtig bequem.
 
Kreative Möglichkeiten, das vorhandene Angebot zu nutzen. Dies führt aber mit Sicherheit in den Bussen zu einer sehr schnellen Überfüllung, die dem angeblich eigentlichen Ansinnen des Konzeptes, nämlich einer größeren Sicherheit im Zug, genau entgegen stehen.
 

Quelle: DIE RHEINPFALZ, Pfälzer Tageblatt - Ausgabe Rheinschiene, Samstag, den 11. Oktober 2014

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