Doppelt so viel Geld wie erhofft

Scheibenhardt: Spendenaktion für neues Multifunktionsgebäude wird zum Erfolg – Aufträge sollen bald ausgeschrieben werden

3000 Euro waren das Ziel – am Ende werden es wohl 6000 Euro sein. Eine Spendenaktion der Gemeinde zum Kauf einer Küche für das künftige „Multifunktionsgebäude“ ist laut Ortsbürgermeister Edwin Diesel (parteilos) „sehr, sehr gut verlaufen.“Diesel erklärte am Dienstagabend bei einer Sitzung des Ortsgemeinderats, es seien bisher 5700 Euro gesammelt worden, allein 880 Euro habe die VR-Bank beigesteuert. Auch Obst- und Gartenbauverein, Frauengemeinschaft und Angelsportverein hätten Geld gespendet, weil sie das Gebäude künftig nutzen wollen. Die Spenden-Aktion läuft noch bis 23. August, Informationen hierzu auf www.scheibenhardt.de. Diesel rechnet damit, dass man die 6000-Euro-Grenze erreicht.

Noch ist das Multifunktionsgebäude aber nicht gebaut. Es soll die Ruine des 2013 abgebrannten Bürgerhaus-Anbaus ersetzen. Das Multifunktionsgebäude soll nicht nur Scheibenhardts Vereinen, sondern auch der örtlichen Feuerwehr zur Verfügung stehen. Die Bauarbeiten werden laut Beschluss im nichtöffentlichen Teil künftig vom Architekten Roland Walter aus Steinweiler betreut. Er übernimmt die Pläne vom Büro Buchlaub und Partner aus Hagenbach, dessen Auflösung kürzlich bekanntgegeben wurde (wir berichteten). Als nächstes sollen die Aufträge zum Bau des Multifunktionsgebäudes ausgeschrieben werden. Diesel hofft, dass man dieses Jahr noch mit dem Rohbau starten kann. Eine beschlossene Planänderung sei noch von der Kreisverwaltung zu genehmigen. Angehörige von Verstorbenen mussten laut bisheriger Friedhofsgebührensatzung die Leichenhalle nach einer Beerdigung selbst reinigen. „Unseres Erachtens ist das nicht mehr zeitgemäß“, sagte Diesel am Dienstag. Jetzt hat der Rat festgelegt, diese Arbeit künftig von einer Firma erledigen zu lassen und die Kosten den Angehörigen des Verstorbenen in Rechnung zu stellen. „Es wird kein sehr hoher Betrag sein“, sagte Diesel. „Er wird sich im Rahmen von 30 Euro bewegen.“ Voraussichtlich im kommenden Jahr will der Ortsgemeinderat ein in der Hagenbacher Verwaltung eingeführtes Informationssystem namens „Allris“ nutzen. Es soll vor allem den Gemeinderäten, aber auch Bürgern Informationen liefern. Unter anderem könne die Öffentlichkeit im Vorfeld von Sitzungen auf Beschlussvorlagen zugreifen, erklärte Diesel, der das bereits von Kreistag und Verbandsgemeinderat genutzte Programm als „sehr vorteilhaft“ lobte. Durch die „Allris“-Einführung will die Verwaltung die Gemeinderäte der Verbandsgemeinde Hagenbach auch dazu bewegen, papierlos zu arbeiten. Wer das Angebot annimmt, soll künftig keine Unterlagen mehr zugeschickt bekommen, sondern muss sie sich im System selbst holen. Im Gegenzug bekommt man einmalig 400 Euro Zuschuss (200 Euro bei Amtsantritt, den Rest in Raten) zur Anschaffung eines Computers oder Tablets für die Gemeinderatsarbeit. Einstimmig angenommen hat der Ortsgemeinderat eine Spende von Hans-Joachim Dose aus Scheibenhardt. Er gab 200 Euro, um den Kindergarten „Sonnenschein“ zu unter-stützen. Privatmann Dose spende seit Jahren regelmäßig Geld an die Gemeinde, lobte Diesel. (hcs)

Quelle: DIE RHEINPFALZ, Pfälzer Tageblatt - Ausgabe Rheinschiene, Donnerstag, den 27. Juli 2016