Kostensteigerung akzeptiert

SCHEIBENHARDT/HAGENBACH: Verbandsgemeinderat billigt 466 000 Euro für Multifunktionsgebäude

Nach dem Ortsgemeinderat (wir berichteten) hat am Mittwoch auch der Verbandsgemeinderat die erneute Kostensteigerung für das zu bauende Scheibenhardter „Multifunktionsgebäude“ gebilligt. Jedoch gab es Kritik: Seit 2014 stiegen die vorgesehenen Kosten von 341.000 auf 466.000 Euro. Die Sache ziehe sich seit längerem hin, sagte Verbandsbürgermeister Reinhard Scherrer (SPD) eingangs. „Aber jetzt steht das Gesamtkonzept.“ Nach Fertigstellung der detaillierten Planung gehe man derzeit von 466.000 Euro Gesamtkosten aus, erklärte Scherrer. Das Multifunktionsgebäude soll auf den Ruinen des vor Jahren ausgebrannten Erweiterungsbaus am Bürgerhaus entstehen. Die Kosten teilen Ortsgemeinde Scheibenhardt (zwei Drittel) und Verbandsgemeinde Hagenbach (ein Drittel) untereinander auf. Die Ortsgemeinde braucht Platz für die Jugendgruppe und die Vereine – konnte den Bau aber alleine nicht stemmen. Daher stieg die Verbandsgemeinde bei dem Projekt mit ein. Sie integrierte Räume für die Feuerwehr in dem Gebäude. Kritisch wegen der Kostensteigerung äußerte sich vor allem Günter Logé (Bündnis 90/Die Grünen). Anfangs sei man von 341.000 Euro, später von 398.000 Euro ausgegangen. Jetzt die nächste Kostensteigerung – das sei fatal, so Logé. „Ich mag mir nicht vorstellen, wie das bei unseren Schulen wird, wenn’s dort genau so läuft.“ Hintergrund: Die Verbandsgemeinde-Schulen in Hagenbach, Neuburg und Berg sollen in den nächsten Jahren laut derzeitiger Kostenschätzung für 13 Millionen Euro saniert werden. „Wir hatten bis jetzt keine reellen Zahlen“, erklärte Scheibenhardts Ortsbürgermeister Edwin Diesel (parteilos): „Alles andere vorher waren Schätzungen.“ Er sei auch „geschockt“ gewesen, als die neuen Zahlen auf dem Tisch lagen. Karl Heinz Benz (SPD) verwies auf jährliche Preissteigerungen in der Baubranche von 5 bis 8 Prozent, die man seit dem Projektstart im Jahr 2014 verkraften müsse. Bürgermeister Scherrer betonte, dass die „echten Zahlen“ erst noch mit der bevorstehenden Ausschreibung kämen. „Die Zinsen sind niedrig, die Leute wollen bauen“, bereitete er die Räte auf eine möglicherweise weitere Preissteigerungen vor. – Bei zwei Enthaltungen stimmte der Rat den 30.000 Euro Mehrkosten zu. hcs
 
Quelle: DIE RHEINPFALZ, Pfälzer Tageblatt - Ausgabe Rheinschiene, Samstag, den 29. April 2017