Für zweisprachiges Dorfjournal geehrt

Scheibenhard(t): Gemeinsamer Neujahrsempfang der beiden Grenzgemeinden

Von Fritz Hock

fuer dorfjournal geehrt kl„E gutes najes Johr“ – „Bonne et Heureuse Année 2019“. Mit diesen Wünschen begrüßten die beiden Gemeinden diesseits und jenseits der Lauter die Besucher des 18. gemeinsamen Neujahrsempfanges am Freitagabend im voll besetzten Bürgerhaus von Scheibenhard (Elsass).Der Neujahrsempfang, so Ortsbürgermeister Edwin Diesel, gehört zwischenzeitlich zu Scheibenhard(t) wie das alljährliche Brückenfest. Eher selten werden dabei Ehrungen vorgenommen, so Diesel. Diesmal aber gab es allen Grund für eine Ausnahme: Denn die beiden Bürgermeister Francis Joerger und Diesel hatten sich vorgenommen, die „Macher“ des „Scheiweda Blättel“ zu ehren. Jessica Heinrich, ihr Mann Martim Silva (mit portugiesischen Wurzeln) und auch ihre Tochter Isabella hatten nämlich nicht nur die Idee für dieses zweisprachige Dorfjournal, sondern sind auch die treibenden Kräfte bei dessen Erstellung.

Die eigentliche Redaktionsarbeit leistet dabei Jessica Heinrich, die von ihrem Mann tatkräftig unterstützt wird. Derzeit bereiten sie die dritte Ausgabe des „Scheiweda Blättel“ vor. Dabei werden sie von einem ganzen Team unterstützt, wie Bürgermeister Joerger sagte. Für dieses gemeinsame Projekt hatte man im Dezember bereits den mit 1000 Euro dotierten „Brückenpreis“ des Landes Rheinland-Pfalz für „Bürgerschaftliches Engagement in grenzüberschreitender Zusammenarbeit“ erhalten. Allen Mitarbeitern am „Scheiweda Blättel“ dankte er für den Einsatz ebenso wie der aktiven Frauengruppe, die in Scheibenhard stets mit Hand anlegt, wenn etwas zu tun ist. Er ehrte auch Anna Liebel für ihren diskreten Dienst bei der Pflege des Friedhofes. Einen Scheck über 2000 Euro – ein Teil wurde beim Glühweinfest bei „tatkräftiger Unterstützung der deutschen Seite“ erwirtschaftet – überreichte Joerger an eine elsässische Einrichtung zur Betreuung von Menschen mit Behinderungen. Freud und Leid, so Joerger, lagen auch 2018 sehr eng beieinander. So schön für die Franzosen etwa der Sieg bei der Fußball-WM auch war, so traurig sei man über den Anschlag auf den Strasbourger Weihnachtsmarkt. Der Bürgermeister von Scheibenhard zeigte Verständnis für die Forderungen der „gelben Westen“, lehnte aber deren Gewaltaktionen ab. Allerdings sollte die „obere Klasse“ der Gesellschaft auch zu Kompromissen bereit sein. Vor Ort habe sich die Zusammenarbeit der Feuerwehren einmal mehr im Sommer beim Starkregen bewährt, so Joerger. Das Clubhaus konnte erweitert, und die Räume der Mairie (Gemeindeverwaltung) erneuert werden. Im neuen Jahr gehe man an die Erschließung eines Neubaugebietes mit rund 20 Bauplätzen. Auch denke man an eine Einrichtung für Senioren, um diesen den Verbleib in der vertrauten Umgebung zu ermöglichen. Für die musikalische Gestaltung sorgte die Kapelle des Musikvereins Scheibenhardt.
 

Quelle: DIE RHEINPFALZ, Pfälzer Tageblatt - Ausgabe Rheinschiene, Mittwoch, den 16. Januar 2019

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