Bienwaldradweg

„Wohnen weit weg vom Problem“

Zu Artikeln und Leserbriefen zum Bienwaldradweg. Als wir zum ersten Mal gelesen haben, dass es nach 30 Jahren in dem Projekt vorwärts gehen soll, waren wir sehr erfreut. Umso mehr sind wir erstaunt über die teilweise mit Halbwissen geprägten Berichte und Leserbriefe. Wir sind regelmäßig mit dem Fahrrad oder Pkw in diesem Bereich des Bienwaldes unterwegs. Ich würde jedem empfehlen, der die Route kreuz und quer über Waldwege führen möchte, eine Probefahrt in den Monaten zu machen, in denen die Holzerntemaschinen unterwegs sind. In dieser Zeit sind die Wege nur mit Allradtraktoren passierbar und der Forst hat keinerlei Interesse die Wege für Radfahrer instand zu halten. Desweiteren würde ich über diese Route niemals ein Kind Richtung Scheibenhardt oder Steinfeld schicken. Die Meinung die L 545 als Fahrradstrecke mit eingeschränkter Nutzung für Kraftfahrzeuge zu nutzen kann wohl nur ein Aprilscherz sein. Die Zeit der Schlagbäume ist Gott sei Dank vorbei. Wir kommen regelmäßig in den Gasthof Bienwaldmühle je nach Anlass mit Auto oder Fahrrad. Von Scheibenhardt zur Bienwaldmühle ist es mit dem Fahrrad gefährlich und mit Kindern unzumutbar.Auch im Ort Bienwaldmühle wohnen Familien mit Kindern die das Recht haben, Nachbargemeinden sicher zu erreichen. Dies scheint den „Schreibern“ egal zu sein. Bei ihnen geht der Fahrradweg bestimmt am Haus vorbei. Dass ausgerechnet Umweltschützer und Fahrradclubs Radwege verhindern wollen ist neu. Ein Schelm der Böses denkt. Die Herrschaften wohnen von dem Problem weit weg. Diese Aktionen zeigen deutlich die Probleme in unserem Land. Gut gemeinte Lösungen werden aus unterschiedlichen Interessen torpediert bis sie unrealisierbar sind. Frei nach dem Motto „Heiliger Sankt Florian verschon mein Haus zünd andere an“. Reinhold Westermann, Neuburg

Quelle: RHEINPFALZ, Ausgabe " Germersheimer Rundschau" vom 05.05.2021