Hiwwe wie Driwwe gefeiert

Besucher und Händler trotzen bei Brückenfest dem Regen

Von Fritz Hock

Scheibenhard/Scheibenhardt. Vereine, Gruppen und private Anbieter trotzten am Samstagvormittag dem Regen und richteten ihre Schänken und Zelte her. Das grenzüberschreitende Brückenfest stand an.

Festmeile im RegenDie Veranstaltung hat auf beiden Seiten der Lauter seit vielen Jahren einen festen Platz in den Terminkalendern. Dennoch sagten einzelne Händler kurzfristig ab – wohl nach einem Blick auf die Wettervorhersage. Edwin Diesel, Ortsbürgermeister im pfälzischen Scheibenhardt lässt sich nicht aus der Ruhe bringen. Man habe schon immer etwas Regen gehabt, warum nicht auch beim 26. Brückenfest, meint er bei der Eröffnung.

Und trotz Regens kommen viele Besucher auf die Brücke. Die Schirme, die man zunächst noch aufgespannt hatte, braucht man plötzlich nicht mehr. Bis zum späten Abend bleibt es trocken, der Himmel hat ein Einsehen. Diesel freut sich über die vielen Teilnehmer des Festes und über das Engagement der Vereine von „hiwwe und driwwe“. Der Ortsbürgermeister darf, eine Woche vor der Wahl des Europäischen Parlamentes, politische Prominenz begrüßen. Nach Scheibenhardt gekommen ist der frühere Landrat Gottfried Nisslmüller, der als „Vater des Brückenfestes“ gilt. Sein früherer Mitarbeiter für Tourismus bei der Kreisverwaltung, Wolfgang Fuhrmann, erinnert sich noch an die Anfänge des Brückenfestes.

Nisslmüller habe schon bei der Euro-Silvesterfeier 1992 beim Neujahrsschießen auf der Lauterbrücke zu ihm gesagt: „Auf dieser Brücke feiern wir einmal ein deutsch-französisches Brückenfest im Sommer.“ Nach und nach gewann er für diese Idee auch die beiden damaligen Bürgermeister Helmut Carl und Francis Joerger und 1996 konnte dann das erste Fest gefeiert werden.

Ein „schönes und erlebnisreiches Fest“ wünscht auch Gérard Helffrich, Bürgermeister der elsässischen Nachbargemeinde Scheibenhard. Er ist guter Dinge, dass die Gäste dieses Fest in bester Erinnerung behalten werden. Für Landrat Fritz Brechtel ist das Brückenfest eine gute Gelegenheit, sich für die langjährige Zusammenarbeit mit Kommunalpolitikern aus dem Elsass zu bedanken. Man habe in den vergangenen 30 Jahren gerade in der Pamina-Region viel erreicht, meint Brechtel und fragt: „Was gibt es Schöneres, als hier auf der Lauter ein deutsch-französisches Nachbarschaftsfest zu veranstalten?“

Bands unterhalten am Abend auf den Bühnen, die beidseits der Lauter aufgestellt sind, die Besucherschar. Und am Sonntag zieht es wieder viele Besucher und Besucherinnen – auch von weither – in die beiden Grenzgemeinden. Der große Ansturm sei zwar ausgeblieben, meint gegen Abend der Beigeordnete Thomas Ehl, aber man sei zufrieden und habe noch Glück gehabt.

Quelle: RHEINPFALZ, Ausgabe " Germersheimer Rundschau" vom 04.06.2024