Der Bauantrag für die Erweiterung der Kita Sonnenschein ist beschlossene Sache. Aber nun ist auch klar, wo die Kinder während der Bauarbeiten betreut werden.
Von Fritz Hock
Mit einem einstimmigen Votum hat der Ortsgemeinderat den Bauantrag für die Erweiterung der Kindertagesstätte Sonnenschein jetzt auf den Weg gebracht. Wie lange dieser Weg allerdings sein wird, das hängt von verschiedenen Faktoren ab. Das wurde in der Sitzung am Montag deutlich. Die Ortsgemeinde ihrerseits hat nach eigener Darstellung jedenfalls alles Notwendige unternommen, damit das Bauvorhaben in Angriff genommen werden kann. So soll ein eingeschossiger und 20 Quadratmeter großer Ruheraum mit Flachdach an das vorhandene Gebäude an der Seite zum Hasenweg angebaut werden. Das Satteldach des Hauptgebäudes wird hierfür zurückgebaut. In Holzständerbauweise wird das Gebäude durch ein zweites Vollgeschoss mit einem Flachdach aufgestockt. Hier sollen Horträume, das Büro der Kindergartenleitung, der Personalraum und zusätzliche Sanitärräume untergebracht werden. Ein Essensraum, rund 38 Quadratmeter groß, wird im rückwärtigen nördlichen Bereich zur Waldstraße hin angebaut. Neue Treppenaufgänge sind geplant als weitere Rettungswege.
Edwin Diesel, der frühere Ortsbürgermeister und Beauftragte der Ortsgemeinde für den Umbau der Kita, stellte die Planung hierfür vor. Die Gemeinde habe mit allen zuständigen Stellen, dem Kreis- und Landesjugendamt, dem Gesundheitsamt und mit der Bauabteilung der Kreisverwaltung die Planung des Architekturbüros Main-Wertheim im Vorfeld bereits besprochen und alle Fragen auch ganz intensiv mit den Erzieherinnen der Kita abgeklärt. Viele Wünsche konnten erfüllt werden.
Großes Projekt fürs Dorf
Man dürfe von einer baldigen Genehmigung des Bauantrages ausgehen, meinte auch Ortsbürgermeister Thomas Ehl. Er sprach von einem „großen Projekt für die kleinere Gemeinde“, über das man schon seit 2020 spreche. Jetzt stehe man vor der Realisierung des Bauantrages. Da es keinen Bebauungsplan für das Gebiet, in dem die Kita, das Feuerwehrgerätehaus und das Bürgerhaus stehen, gebe, sei das Einzelvorhaben nach Paragraf 34 des Baugesetzbuches zu beurteilen. Man gehe davon aus, dass sich das umgebaute Kita-Gebäude gut in die vorhandene Umgebung einfügen werde. Man habe, so Edwin Diesel, zusammen mit dem Architekturbüro nach einer kompakten Lösung für die Kita-Erweiterung gesucht und möchte auch die Kosten im Blick behalten. Deshalb sollen nach der Baugenehmigung alle Arbeiten auch zusammen ausgeschrieben werden. Die Gesamtkosten werden derzeit auf rund 2,6 Millionen Euro geschätzt. Außerdem muss noch eine Interimslösung finanziert werden. Da das ohne kräftige Zuschüsse für die rund 660 Einwohner zählende Grenzgemeinde kaum zu finanzieren sein wird, ist man zurzeit dabei, entsprechende Anträge zu stellen.
Die Kita Sonnenschein wurde übrigens im letzten Sommer als Elysée-Kita ausgezeichnet. Edwin Diesel nutzte diese Gelegenheit, um die zuständige rheinland-pfälzische Bildungsministerin Stefanie Hubig auf die Bedürfnisse seiner Gemeinde hinzuweisen.
Wenn die Kita umgebaut wird, müssen die beiden Gruppen mit 38 Kindern vorübergehend anderweitig untergebracht und betreut werden. Auch hierüber hatte der Ortsgemeinderat am Montagabend zu entscheiden. Drei Alternativen lagen vor: Anmietung oder Kauf von Containern oder Umbau des alten Rathauses.
Zu den Kosten
Sprecher von CDU und SPD plädierten für eine Mietlösung, auch weil man so Zeit gewinne. Denn der Umbau des alten Rathauses, dessen Standort SPD-Sprecher Karl-Heinz Benz als nicht sehr günstig bezeichnete, weil direkt an der Hauptstraße gelegen, hätte mindestens eineinhalb Jahre Zeitverzögerung bedeutet. So will man jetzt zunächst für ein Jahr die erforderlichen Container mieten. Die Miete hierfür liegt bei 260.000 Euro. Stehen die Container länger, dann muss für jedes halbe Jahr nochmals mit 70.000 Euro gerechnet werden. Auch hier fiel die Entscheidung einstimmig. Ortsbürgermeister Thomas Ehl (CDU) wäre froh, wenn mit dem Umbau Ende 2025 begonnen werden könnte, um die Kita Sonnenschein fit zu machen für die Zukunft.
Quelle: RHEINPFALZ, Ausgabe " Germersheimer Rundschau" vom 06.12.2024