Sanierung oder Neubau?

Das Dach ist undicht, die Wände haben Risse – die Schäden an der Grillhütte in Scheibenhardt sind immens. Eine Machbarkeitsstudie soll zeigen, wie es mit dem Gebäude weitergeht.

Von Fritz Hock

Scheibenhardt. Viel bürgerschaftliches Engagement wurde aufgebracht, als man zu Beginn der 1980er Jahre die Grillhütte errichtete: In gemischter Bauweise, mit einem massiven, aus Stein gebauten Lager- und WC-Bereich und einem Grillraum in Blockhausbauweise mit einer massiven Rückwand. Noch unter dem langjährigen Ortsbürgermeister Raimund Carl wurde der Beschluss gefasst, eine Hütte zu errichten. Um die Finanzierung stemmen zu können, bot der CDU-Ortsverband die Mithilfe seiner Mitglieder an, viele Bürger griffen zu Hammer und Schaufel, die Gemeinde zahlte die Materialien. 1985 stand die Einweihung an. Die Menschen freuten sich, es wurde oft und viel gegrillt, gesungen und gefeiert, und die Nachfrage nach freien Terminen kam auch aus benachbarten Gemeinden. Die Scheibenhardter wurden um ihre Errungenschaft beneidet.

 

Seit der Einweihung sind inzwischen einige Jahre vergangen und der Zahn der Zeit hat nicht nur an der Holzkonstruktion genagt, wie der neue Ortsbürgermeister Thomas Ehl bei der jüngsten Sitzung des Ortsgemeinderates mitteilte. Bei einem Vor-Ort-Termin habe man erste Schäden begutachtet. Demnach ist das Dach an gleich mehreren Stellen undicht, die Bretterverschalung teilweise schon stark verrottet. Alle Massivwände weisen Schäden durch aufsteigende Feuchtigkeit und Frost auf. Starke Setzungen der gesamten Konstruktion haben zu Rissen in den Wänden geführt, die teilweise mehrere Zentimeter breit sind und sich über fast alle Wände erstrecken. Die gesamte Grillhütte steht schief, das Gebäude neigt sich zum Berg hin. Dadurch sei die Standsicherheit akut gefährdet.

Die offene Grillstelle musste bereits vor Jahren stillgelegt werden, da ein sicherer und genehmigungsfähiger Betrieb nicht mehr möglich war. Zwischen den Holzbalken des Grillraums befinden sich große Zwischenräume mit freiliegender Mineralwolle. Aus all diesen Gründen kam man überein, zunächst einen Gutachter damit zu beauftragen, der die Standsicherheit des Gebäudes überprüfen soll. Erst dann kann eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben werden, die Vorschläge für eine wirtschaftlich sinnvolle Sanierung oder einen Neubau unterbreiten kann. Mittel hierfür wurden im Haushalt veranschlagt. Ortsbürgermeister und Beigeordnete wurden beauftragt, die entsprechenden Aufträge zu vergeben, sobald der Haushaltsplan genehmigt ist.

Quelle: RHEINPFALZ, Ausgabe " Germersheimer Rundschau" vom 03.04.2025