Uriger Christbaum-Weitwurf

Quelle: Rheinpfalz/Marktplatz regional vom 12.01.2011

SCHEIBENHARDT: Feuerwehr feiert Knut-Fest - Diskomusik und Drinks

mr_knutfest_2011_sWas macht die Feuerwehr wenn es nichts zu löschen gibt?" könnte man lästerlich fragen. Zumindest in Scheibenhardt sammelten die Feuerwehrmänner ungeheure Schneemassen von Straßen und Feldern, baut daraus Iglus und eine große Schneebar, und feierten am Samstag das nordische Knut-Fest. „Wer da meint, das sei Beschäftigungstherapie und aus Langeweile passiert, der irrt sich", meinen die beiden Hauptverantwortlichen Christian Carl und Christian Müller vom Scheibenhardter Feuerwehrverein. „Das ist letztendlich ein prima Beweis für unser funktionierendes Team und unseren routinierten Umgang mit Technik", berichten sie stolz und führen ihre Besucher in das Innere zweier fünf Meter hoher Schneeberge. Stimmungsvoll leuchtet gelbes und blaues Licht aus den Schnee-Seitenwänden und schafft eine silbrig glänzende „Lounge Atmosphäre" in den beiden Höhlen. Die Temperatur ist bei etwa zwei Grad Minus fast angenehm, und auch die Besucher, die sich bisher niemals mit einem Leben als Eskimo hätten anfreunden können, sind bezaubert von diesem heimeligen Iglu .

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Gebaut ist es übrigens nicht nach Eskimo-Technik mit festgefrorenen Schneeblöcken, sondern indem auf einen entsprechend starken riesigen Ballon mit 2,60 Metern Stehhöhe Schnee gehäuft und befestigt wurde. „Keine Angst, die Statik des Kuppelbaues hält", beruhigt Christian Müller, Dachdecker- und Spenglermeister mit Kennerblick. Etwa zehn Leute haben über 500 Arbeitsstunden zwischen Weihnachten und Dreikönig in die Vorbereitung des Knut-Festes investiert, erzählen die aktiven Feuerwehrleute. Traditionell wird das Knut-Fest am 13. Januar in Nordeuropa mit dem Plündern und Abschmücken des Tannenbaumes als das Ende der Weihnachtszeit gefeiert. Wichtigster sportlicher Programmpunkt des Abends war das Weitwerfen der Christbäume, eine Disziplin, die in Deutschland erst durch den Werbegag eines Möbelriesen aus Skandinavien bekannt wurde. Mit fast sechs Metern wurde Mario Stoll Sieger des Abends und Laura Müller mit 4,50 Metern dominierte die Frauenrunde. Weise vorausschauend war die Siegerprämie ein Christbaum für Weihnachten 2011. Auf einen weiteren heißen Höhepunkt, das große Feuer mit allen entsorgten Weihnachtsbäumen, musste man wegen des regnerischen Wetters allerdings verzichten. Die Feuerwehrleute freuten sich über viel junges und junggebliebenes Volk, das bei heißer Diskomusik und Drinks in der kalten Winternacht an der Schneebar, in Iglus und Zelten bis spät in die Nacht mitfeierte. (bp)