Kindertagesstätte Sonnenschein Scheibenhardt

Besuch der Waldschule

waldschule_s„Bonjour, comment ca va?“, so sangen die Kinder der Kindertagesstätte Sonnenschein in Scheibenhardt zur Begrüßung der französischen Kinder aus der benachbarten Ecole Maternelle. Die beiden Bildungs- und Betreuungseinrichtungen liegen nur einen Spaziergang auseinander und so gilt es die Chance zu nutzen, die darin liegt, dass sich die Kinder aus dem französischen Scheibenhard und dem deutschen Scheibenhardt ohne großen Aufwand gegenseitig besuchen und kennenlernen können.

Bei diesem Treffen im Mai waren alle besonders gespannt, denn als Attraktion stand der Wagen der Waldschule schon bereit und Fuchs, Wiesel, Frischling und viele andere Waldbewohner in präparierter Form waren schon zum Anschauen und Anfassen gerichtet. „Wie heißt Igel auf französisch und ist „chevreuil“ die richtige Bezeichnung für das weibliche Reh?“ Alle diese Fragen konnte die Leiterin der Kindertagesstätte Frau Knaub direkt beantworten, da für sie als Elsässerin die Zweisprachigkeit zu ihrem Lebensalltag gehört. Viel Wissenswertes konnten die Kinder vom Waldpädagogen Herr Löhle erfahren und vieles über Verhalten und Gewohnheiten der Waldtiere lernen. Da Frau Knaub direkt übersetzte, erlebten die deutschen und französischen Kinder ganz nebenbei ein Sprachbad und konnten sich in die Sprachmelodie und den Sprachrhythmus der jeweils anderen Sprache hineinhören.

„Welche Spur gehört zu welchem Tier?“, fragte der Förster Herr Sinn und zeigte anschaulich und kindgemäß wie Tiere ihren individuellen Abdruck auf dem Waldboden hinterlassen. Indem er verschiedene Modelle in Tonplatten drückte, konnten Kinder Unterschiede erkennen und lernten welche Spur zu wem gehört. Die Spuren wurden mit Gips ausgegossen und konnten als Andenken mit nach Hause genommen werden.

Nach dem Frühstück reichte die Zeit für das gemeinsame Spielen im Gruppenraum und die Erfahrung wurde wieder bestätigt, dass deutsche und französische Kinder unvoreingenommen miteinander umgehen und Verständigung nicht nur über Sprache erfolgt. Auch die Lehrerin Madame Magalie Bauer und die Erzieherinnen nutzten die Gelegenheit für einen fachlichen Austausch, um zu erfahren, wie Erziehung und Bildung auf der anderen Seite der Grenze verstanden werden und um sich von anderen Sichtweisen anregen zu lassen.

Am Ende des Treffens waren sich alle einig, dass man sich häufiger besuchen möchte und nach einer engeren Kooperation strebt. „Au revoir, disent tous les enfants“, sagen die Kinder treffend zum Abschied und können sich als Nächstes beim Brückenfest im Juni wiedersehen