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Kulinarische Stände komplett ausverkauft

Scheibenhard(t): Brückenfest lockte Tausende Besucher von beiden Seiten der Grenze an

Von Andreas Betsch
brueckenfest rp 2018 klEine Brücke, die Menschen in ihren Bann zieht: Zu Tausenden kamen die Besucher am Wochenende zum deutsch-französischen „Brückenfest“ im Umkreis der Lauterbrücke zwischen Scheibenhard/Elsass und Scheibenhardt/Pfalz. „Eine super-tolle Veranstaltung“, zog dessen Bürgermeister Edwin Diesel gegenüber der RHEINPFALZ Resümee.
„Viele Leute, tolle Musik, keine Ran-dale: Ein rundum gelungenes Fest“, war Diesel gestern noch begeistert von der 23. Auflage des Brückenfestes, das einmal mehr bei traumhaft guten äußeren Bedingungen stattfinden konnte. Seit 1996 findet die Veranstaltung jedes Jahr um diese Zeit statt. Sie ist zum unverzichtbaren Dauerbrenner der Region geworden.Einer der großen Höhepunkte war am Samstagabend der Auftritt von „Dums & the Band“. Die Gruppe um Frontmann Oliver Dums war kurzfristig für die Altmeister von „Anti Tank Gun“ eingesprungen – und sorgte auf der pfälzischen Bühne für viel Stimmung und gute Laune. Auf der elsässischen Bühne sorgten derweil „Déclic“ mit einem Hit-Streifzug von den 80er Jahren bis heute für Party-Stimmung. Das dauerte bis Mitternacht – danach gingen die Massen langsam nach Hause.

Sie kamen aber wieder. Los ging es am Sonntag traditionell mit einem ökumenischen Gottesdienst auf der Lauterbrücke. Dieser wurde anlässlich der 800-Jahr-Feier im Jahr 2006 ins Leben gerufen. Er kann daher als Erbe des im Jahr 2010 viel zu früh verstorbenen Pfarrers Stefan Braun betrachtet werden und ist ausgesprochen beliebt. „Die Leute kommen von überall her zum Gottesdienst“, stellt Diesel fest.

Quelle: DIE RHEINPFALZ, Pfälzer Tageblatt - Ausgabe Rheinschiene, Diensttag, den 05. Juni 2018

Artikel in zwei Sprachen

SCHEIBENHARD(T): Am Wochenende erstmals die neue Dorfzeitung verteilt

Von Andreas Betsch

Zwei Gemeinden in zwei Staaten, aber ein Name. Und jetzt auch eine gemeinsame Dorfzeitung. Nach monatelanger Planung haben die Grenzdörfer Scheibenhardt (Pfalz) und Scheibenhard (Elsass) am Wochenende die erste Ausgabe ihres „Scheiweda Blättl“ verteilt.

„In vielen Redaktionssitzungen ist dieses Werk entstanden“, sagt Edwin Diesel, Bürgermeister auf pfälzischer Seite. Mit einer Auflage von 750 Stück wurde es gedruckt und in beiden Gemeinden verteilt. Es besteht aus zwölf Seiten im Format A4. Viermal jährlich soll das „Scheiweda Blättl“ erscheinen. „Da steckt viel Herzblut drin“, sagt Diesel.„Das Ziel lautet: Menschen zusammenführen. Menschen aus zwei Orten, die nicht nur der Fluss Lauter trennt, sondern vor allem die Sprache“, schrieb die RHEINPFALZ Mitte Oktober, als das Projekt Formen annahm. Zumindest in der neuen Dorfzeitung wurde für das Sprachproblem eine Lösung gefunden: Jeweils im linken Teil einer Seite sind die Texte in französischer Sprache gehalten, rechts stehen sie auf Deutsch. Der Blick zurück auf die gemeinsame Vergangenheit ist großes Thema im „Scheiweda Blättl“.                                                                                                           

Im Dschungel sind die wilden Tiere los

Scheibenhardt: Eigengewächse gestalten gleich zwei Bunte Abende mit kurzweiligem Programm

Von Joachim Paul

Die 16 Aktive des Faschingsvereins „Die Lauterpfludde“ boten am Freitag und Samstag im Bürgerhaus bunt gemischte Stücke zum Thema Dschungel in einem kurzweiligen Programm mit Sketchen, Showtänzen, Musik und Männerballett bis Mitternacht.
Den Gästen im ausverkauften Saal gefiel das Geschehen auf der Dschungel-Bühne offensichtlich sehr gut. Sie klatschten, sangen, schunkelten, lachten, forderten Zugaben und verteilten Raketen. Dazu hatte Vereinsvorsitzender Thomas Stephany schon zu Beginn mit seinem Beitrag mit „Ulla, ulla Afrika – Urwald, Tiere, Steppe pur, mir gehen auf Safari-Tour“ geleistet, bevor er den Saal den Faschingseid auf die „Pfludde“ sprechen ließ. Das Programm moderierten „Urwaldforscherin“ Martina Hirsch und ihr „aufgelesenes Giraffenbaby“ Angelina Stephany.Nach dem Eingangstanz von fünf Frauen und vier Männern in Affenkostümen wurden auch die „Mini-Pfludde“ als Affenbande losgelassen. Die vier „Pfluddesänger“ berichteten wie sie ihre „ollen“ Partner auf ihrer Afrikatour verloren haben, sangen wie Thomas Stephany auf Idee und Text kam, ehe sie die ebenfalls von ihm gedichtete Scheibenhardt-Hymne anstimmten.

Haus für Vereine und Wehr soll Ende Mai fertig sein

Ausblick 2018: „Multifunktionsgebäude“ liegt im Zeitplan – Straßenerneuerung kommt voran

Von Andreas Betsch

Scheibenhardt. In Scheibenhardt gibt’s 2018 viel zu tun, sagt Ortsbürgermeister Edwin Diesel (parteilos): Der Bau des „Multifunktionsgebäudes“ geht in die entscheidende Phase. Ins Bürgerhaus kommt eine neue Küche, dort kochen dann Senioren füreinander. Man will auch mit Scheibenhard/Elsass eine Dorfzeitung gründen. „Wir liegen gut im Zeitplan“, sagt Diesel über die Arbeiten am Multifunktionsgebäude, das hinter dem Bürgerhaus entsteht. Es soll Vereinen und der Feuerwehr später zur Verfügung stehen. „Später“ – das ist laut Diesels Planung ab Ende Mai. Der Rohbau steht, sagt er. Die Fenster sind drinnen und das Dach drauf. Anfang 2018 folgen Trockenbau, Elektrik und Heizung. „Eine wichtige Investition für die nächsten 30 Jahre“, sagt Diesel.Das Bürgerhaus soll 2018 einen neuen Anstrich bekommen. Es gibt eine neue Eingangstreppe, Vordach und „Das wird relativ zeitnah passieren“, sagt Diesel. Außerdem stehen Pflasterarbeiten an. Im Bürgerhaus soll eine Küche eingebaut werden. Dort wollen Scheibenhardts Senioren einmal pro Woche füreinander kochen. Mit der im November angefangenen Straßenerneuerung im Hasenweg sei man relativ weit, sagt Diesel. Bis Ende Mai soll der erste Bauabschnitt bis zum Jakobspfad fertig sein. Der zweite Teil von der Einmündung Waldstraße bis zur Maxstraße soll erst 2019 folgen – damit die von den Grundstückseigentümern zu zahlen-den wiederkehrenden Beiträge nicht zu hoch ausfallen, erklärt er. Ferner soll die Halle des Bauhofs, die sich hinter dem Bürgerhaus befindet, ein neues Dach bekommen. Auch an idyllisch an der Lauter gelegenen Grillhütte ist etwas zu tun: Die Treppe hinunter zum Fluss soll erneuert werden, so Diesel – wie so oft sein ehrenamtliches Helfer-Team. „Wie jedes Jahr werden wir der Gemeinde damit viel Geld sparen.“ Was vor einem Jahr wohl keiner für möglich gehalten hätte, wird 2018 wohl wahr: Das abgelegene Scheibenhardt und sein Ortsteil Bienwaldmühle werden ans schnelle Internet angeschlossen. Möglich macht das die Schweizer Firma RMT, das Glasfaserleitungen verlegt. Wann es soweit ist, weiß Diesel noch nicht. 88 Prozent der Haushalte lassen sich einen Glasfaseranschluss ins Haus legen. Wer noch keinen Vertrag abgeschlossen habe, könne dies während der Bauarbeiten nachholen. Und letztlich ist für Ende März die erste Ausgabe der gemeinsamen Dorfzeitung mit Scheibenhard/Elsass geplant. Ihr Name: „Scheiweda Blättel“ Das Konzept stehe und Sponsoren seien da. Autoren könne man noch gebrauchen, so Diesel.

Termin

Deutsch-französischer Neujahresempfang mit Scheibenhard/Elsass: morgen, Freitag, 19.30 Uhr, Bürgerhaus Scheibenhardt

Quelle: DIE RHEINPFALZ, Pfälzer Tageblatt - Ausgabe Rheinschiene, Donnerstag, den 11. Januar 2018

Kinder nach französischem System erzogen

Gegenüber: Claudie Knaub geht nach 44 Jahren in der Kita Scheibenhardt in Rente

Von Joachim Paul

SCHEIBENHARDT. Eine „Institution“ verlässt die Kita „Sonnenschein“ in Scheibenhardt: Am Donnerstag wurde die 64-jährige Claudie Knaub nach über 44-jähriger Tätigkeit als Erzieherin – davon über 15 Jahre lang als Leiterin – in den Ruhestand verabschiedet.
kinder nach franzoesischem system erzogen gr„1973 bin ich mit 20 Jahren hier als französische Kraft eingestellt worden, unter anderem auch um die französische Sprache zu vermitteln“, erzählt die aus Münchhausen kommende Elsässerin. „Damals wurde der Kindergarten mit 26 oder 28 Kindern wieder eröffnet. Inzwischen habe ich vier Bürgermeister erlebt und schon in der dritten Generation versucht, etwas beizubringen“, fährt sie fort.1975 und 1976 nahm sie sich eine Auszeit von jeweils acht Wochen und ging in Mutterschutz (ein Sohn, eine Tochter). 1980 stellte dann die damalige Bezirksregierung die französische Qualifikation von Knaub als Leiterin des Kindergartens in Frage und sie musste als Zweitkraft eingesetzt werden. Ab 1991 besuchte sie die Fachschule Erziehung in Ludwigshafen, um diese Anerkennung zu bekommen. „Die Gemeinde hat mich dafür diese drei Jahre freigestellt, wofür ich sehr dankbar war“, sagt Knaub. So war sie jede Woche drei Tage im Kindergarten und zwei Tage in Ludwigshafen. Ab 1994 übernahm sie als Mutterschaftsvertretung die Leitung des Kindergartens. 1999 wurde ihr dann offiziell die Leitung der Kita übertragen – als eine der ersten Amtshandlungen des neu gewählten Ortsbürgermeisters Erwin Diesel – wie dieser in seiner Rede bemerkte, in der er ihren Abschied aus dem Berufsleben mit einer Ehe verglich.