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In der Metropole aufgewachsen

Angekommen: Emelyn Sanchez Wallace findet privates Glück in Scheibenhardt

Wenn nicht gerade im Garten getobt wird, schauen sich die Kinder von Emelyn Dos Santos Sanchez Wallace gerne Bildergeschichten mit ihrer Mama an. Foto: BögelspacherScheibenhardt. Zusammen mit ihrem aus Amerika stammenden Ehemann Frank und ihren drei Kindern lebt die Brasilianerin Emelyn Dos Santos Sanchez Wallace in Scheibenhardt. Ursprünglich kommt die junge Mutter aus der Millionenstadt Sao Paolo.
„Ein wenig ruhig ist es schon in dem kleinen Grenzdorf, am Anfang habe ich mich gefragt, wo denn all die jungen Menschen sind”, erzählt Emelyn. Immerhin könnten die Gegensätze kaum größer sein, hat sie doch Scheibenhardt mit etwa 700 Einwohnern eingetauscht gegen Sao Paolo, einer der größten Metropolregionen Lateinamerikas mit fast 20 Millionen Menschen. Eine brodelnde Stadt mit viel Industrie, nahe des Atlantiks. Das Klima ist subtropisch, sogar im Wintermonat August kann das Thermometer bis auf 28 Grad klettern. „Deshalb sind wir auch schon oft drei Monate dort in Ferien gewesen”, sagt Emelyn.
In Brasilien gibt es eine große Familie mit vielen Tanten und Cousins. Ein Großteils des Lebens mit Geselligkeit, Essen und Musik spielt sich draußen ab. „Auch als Kind habe ich den ganzen Tag auf einem großen Hof zwischen den Häusern gespielt”, erinnert sich die Mittdreißigerin, die schon manchmal von Heimweh geplagt wird. Aber eigentlich herrscht im Hause Sanchez/Wallace weder Trübsal noch Langeweile, dafür sorgen die vierjährigen Zwillinge Kimberly und Logan und der zweijährige Alan.
„Inzwischen haben mir meine netten Nachbarn sogar erfolgreiches Gärtnern beigebracht”, sagt Emelyn und zeigt stolz auf Salat und Gemüse. Wenn der Großstädterin die Ruhe doch zu viel wird, gönnt sie sich kleine Fluchten wie Shopping, Fitness-Studio oder Sprachkurse. Dann hütet Ehemann Frank die Kinder, der als Deutsch-Amerikaner konsequent mit ihnen Deutsch redet. Und da sie von der Mutter nur Portugiesisch hören, beherrschen sie schon beide Sprachen ganz gut.Wenn nicht gerade im Garten getobt wird, schauen sich die Kinder von Emelyn Dos Santos Sanchez Wallace gerne Bildergeschichten mit ihrer Mama an.
In Brasilien war Emelyn als Juristin in einem Unternehmen tätig, und da sie ein politisch interessierter Mensch ist, bleiben Vergleiche über die Lebensverhältnisse beider Staaten nicht aus. So ist sie immer wieder erstaunt, wie der deutsche Staat für seine Bürger sorgt, dass es Unterhalt, Bildung und Studium kostenlos gibt, und dass diese Chancen trotzdem viele Menschen nicht schätzen.
Begegnet sind sich Emelyn und Frank vor acht Jahren bei einer Party, die eine Freundin in Köln arrangiert hatte. Bald beschlossen beide zu heiraten. Die junge Frau wollte schnell die Sprache lernen und in den Beruf einsteigen. Sie fand auch bald einen Einstieg im Marketing als Promoterin, aber Reisetätigkeit sei mit Familie nicht mehr möglich. Sie hofft, dass ihre vielen Sprachkenntnisse - neben Portugiesisch und Deutsch auch Spanisch und Italienisch - ihr irgendwann den Berufseinstieg ermöglichen werden. (bp)

Quelle: DIE RHEINPFALZ Pfälzer Tageblatt - Ausgabe Rheinschiene Nr.243 Datum: Mittwoch, den 19. Oktober 2011

Nikolaus mit Musik und Krampuslauf

Flyer_Nikolaus_2011_kleinDer Krampusbrauch

Der Krampusbrauch war ursprünglich in ganz Österreich verbreitet und wurde dann in der Zeit der Inquisition verboten, da es bei Todesstrafe niemandem erlaubt war, sich als teuflische Gestalt zu verkleiden.

Die „Krampusse" sind männliche Gestalten und ähneln in ihrem Aussehen dem Teufel ebenso wie mystischen Tiergestalten. Sie tragen Kostüme aus Schaaf- oder Ziegenfellen, einen Rossschweif oder Kuhschwanz und eine Weidenrute sowie einen Ledergürtel mit großen Glocken. Die großen, oft kostbaren Holzmasken aus Zirben- oder Lindenholz zeigen teuflische oder animalische Züge. Hörner von Ziegen, Schafböcken, Kühen oder selten sogar von Steinböcken krönen die Masken. Auf dem Rücken tragen sie eine sogenannte Butte (bairisch „Kraxn“), in dem – der Sage nach – böse Kinder mitgenommen werden. Sie sind eine grölende, drohende und pfauchende Meute, die immer unerwartet und plötzlich auftauchten, durch die Gassen rasen und ebenso schnell wieder verschwinden. Oft werden sie auch als Horde auf einem großen Hänger, der von einem Traktor gezogen wird, auf den Dorf- oder Hauptplatz gefahren, wo eine Menge Schaulustiger wartet. Mit Ketten und Peitschen bewaffnet, rasseln und schlagen die Krampusse wild um sich. Das laute Klingen der „Rollen“ soll angeblich die bösen Winter-Geister vertreiben. Zu diesem Spiel gehört, dass das Publikum – besonders die jungen Mädchen – die Krampusse neckten, reizen und verspotten um dann kreischend und schreiend davonzulaufen ohne erwischt zu werden.

 

Musikkabarett in Scheibenhardt

Plakat_Frl_Knoepfle_kleinMusik und Kultur pur bieten Ihnen der Musikverein und die Ortsgemeinde Scheibenhardt am 23.10.2011 um 19.00 Uhr im Bürgerhaus Scheibenhardt.

Bei ihrem letzten Auftritt in Scheibenhardt brachte das Karlsruher Kult-Kabarett-Trio „Frl. Knöpfle & ihre Herrenkapelle“ den Saal zum Toben. Jetzt gibt es ein Wiedersehen mit den „drei musikalisch-kabarettistischen Goldstücken“(BNN).

Diesmal bringt das Trio ein „Allerbeschd of ..." ihrer bisherigen Programme auf die Bühne. So kann das Publikum hineintauchen in die urkomische skurille Welt der Fleischereifachverkäuferin Frl. Knöpfle. Da gibt es Liebesgeschichten mit einem Bügelautomaten und mit Schinken, Metzgeryoga im Kühlhaus, Flirtkurse für den Konzertbesucher. Und das alles unter dem wachsamen Auge der gestrengen Frau Mutter.

Die Herrenkapelle, bestehend aus Reiner Möhringer(Gesang, Klarinette, Saxophon, Gitarre) und Uli Kofler (Klavier, Gesang, Akkordeon) zaubern ein unglaublich vielschichtiges, hochvirtuoses musikalisches Spektrum auf die Bühne. „Instrumentalstücke mit Gänsehautgarantie, Lieder voll Witz und Wahrheit und zwei durch und durch sympathische Künstler machten den Abend mit der Herrenkapelle zu einem Kulturerlebnis der besonderen Art, das Musik und Comedy auf wunderbare Weise verband“ (BNN).

Der Musikverein und die Ortsgemeinde Scheibenhardt freuen sich jetzt schon auf Ihr Kommen. Die Veranstaltung beginnt um 19.00 Uhr, Einlass ist ab 18.00 Uhr.

Karten gibt es bei Annette Heid Tel: 07277 / 898063, bei Dieter Schmitt Tel.: 07277 / 919104 oder an der Abendkasse.

Für Essen und Trinken ist natürlich auch bestens gesorgt.

Solidarität mit Wehrleuten

Scheibenhardt: Doppeljubiläum bei Freiwilliger Feuerwehr

Rheinpfalz_Feuerwehrfest_2011_kleinBei den zwei Festtagen anlässlich des Doppeljubiläums 140 Jahre Freiwillige Feuerwehr Scheibenhardt und 25 Jahre Verein St. Florian zeigten die Aktiven der Feuerwehr Scheibenhardt, dass sie neben „Löschen, Bergen, Schützen” auch bestens organisieren und fröhlich feiern können. Der Sonntag begann feierlich mit einem Gottesdienst und gemeinsamem Mittagstisch. Am Nachmittag staunten die Besucher bei Vorführungen der Wehrleute über die Bandbreite Technischer Hilfeleistungen, die den hohen Stand ihrer Ausbildung und ihres Könnens - zum Beispiel bei der Bergung von Verletzten nach einem Autounfall - demonstrierten. Viele Besucher aus Scheibenhardt und Umgebung nutzten das freundliche Spätsommerwetter zum Festbesuch mit Unterhaltungsprogramm des Musikvereins Scheibenhardt und mit Kletterspielen. Letztendlich ist dies auch ein Zeichen der Solidarität gegenüber ihren stets einsatzbereiten motivierten Feuerwehrleuten in dem kleinen Grenzdorf.

Folgende Gründungsmitglieder wurden anlässlich des 25-jährigen Jubiläums des Feuerwehrvereins „St. Florian” am Sonntag geehrt: Andreas und Bernd Carl, Edgar Gabriel, Reinhard Guckert, Stefan Hoff, Hugo, Martin und Michael Löhle, Thomas Moulliet, Achim und Bernd Stephany und Oswald Wagner.

Außerdem standen für zahlreiche Feuerwehrmitglieder Ernennungen und Beförderungen an. Steffen Diesel, Beförderung zum Oberfeuerwehrmann und - ebenso wie Dominik Ehl - auch Ernennung zum Jugendfeuerwehrwart. Martin Löhle und Mario Schmid wurden zu Oberlöschmeistern befördert, wobei Martin Löhle außerdem das silberne Feuerwehrabzeichen für 25 Jahre aktiver Dienst verliehen wurde. (bp)

Quelle: DIE RHEINPFALZ, Pfälzer Tageblatt - Ausgabe Rheinschiene; Ausgabe: Nr.225, Dienstag, den 27. September 2011

Uhrwerk wird ausgemustert

Kirche_Rheinpfalz_1_kleinScheibenhardt: Nach Reparaturen im vergangenen Jahr ist die Kirchturmuhr wieder kaputt. Jetzt werden Spenden gesammelt, damit die Zeiger mit einer elektronischen Steuerung wieder zum Laufen gebracht werden können.

Für die Scheibenhardter Bevölkerung war es in letzter Zeit nichts Ungewöhnliches, wenn die Uhr am Kirchturm St. Ludwig mal wieder streikte. Bereits im vergangenen Jahr zog sich eine Pannenserie bis in den April. Mit aufwendigen Arbeiten und viel Eigenleistung wurde die Uhr wieder gangbar gemacht, bis im Januar diesen Jahres der Motor, der die Gewichte der Uhr nach oben zog und am Laufen hielt, durchbrannte.

Die 80 Jahre alte Zeitmesserin ist offenbar in die Jahre gekommen. „Reparieren und Sanieren waren keine Lösungen mehr", gestanden sich Ortsbürgermeister Edwin Diesel und Michael Löhle, Vorsitzender des Verwaltungsrats der katholischen Kirche, ein.

Eigentümerin der Kirchenuhr ist entgegen mancher Vermutungen nicht die Kirche, sondern die Gemeinde. Da der Scheibenhardter Gemeindesäckel die Neuanschaffung einer Uhr nicht hergibt, wurden Edwin Diesel und Michael Löhle erfinderisch: Beherzt starteten sie im Amtsblatt und über Handzettel einen Spendenaufruf. Der Resonanz nach zu urteilen, ist es den Scheibenhardtern ein Anliegen, dass ihnen ihre Kirchenuhr wieder die Stunde schlägt. Innerhalb weniger Wochen kamen über 3000 Euro zusammen. „Auch die Kirchengemeinde wird noch einen Obolus dazu beitragen", verspricht Michael Löhle.

Eine Lücke ist derweil noch offen, denn die Anschaffung einer elektronisch-digitalen Steuerung kostet rund 7000 Euro. „Inzwischen ist das Schlagwerk wieder intakt, nur die Zeiger gehen noch nicht", sagt Diesel. Er hofft, dass noch einige Spenden eingehen, denn dann „könnten die drei Zifferblätter mit einer Einzelsteuerung ausgestattet werden, was einen genaueren Betrieb garantieren würde", sagt Diesel. Kostenbewusst sind die Scheibenhardter ohnehin. Damit bei zukünftigen Arbeiten im Glockenturm nicht immer ein Hubsteiger besorgt werden muss, will Löhle im Zuge der Arbeiten noch ein Gerüst organisieren, das dauerhaft im Turm steht.

Spendenkonten
Sparkasse: Konto 1002963, BLZ 548 514 40; VR-Bank: Konto 2801329, BLZ 548 625 00, Stichwort: Kirchenuhr. (arne)

Quelle: DIE RHEINPFALZ , Pfälzer Tageblatt - Ausgabe Rheinschiene, Ausgabe: Nr.221, Donnerstag, den 22. September 2011