News

Schranke stoppt nicht alle Grenzgänger

Übergänge in Scheibenhardt und Lauterbourg sind geschlossen – Beobachtungen im Abendverkehr

Von Markus Buck und  Natascha Ruske

Scheibenhardt/Lauterbourg. Seit Sonntagabend sind die Grenzübergänge in Scheibenhardt und Lauterbourg wegen der Corona-Pandemie geschlossen. Einige Menschen wollen trotzdem die Absperrung passieren. Beobachtungen an der Schranke.

schranke an grenze klKein Durchkommen ist seit Sonntag mehr für Autos am Grenzübergang Lauterbourg. Wer mit seinem Fahrzeug von Hagenbach oder Berg kommt, wird kurz davor auf Schildern informiert, dass es eine Umleitung in Richtung Frankreich gibt. Diese führt über die B 9, denn auch der Übergang über die Lauter in Scheibenhard(t) ist gesperrt, um der Ausbreitung des Coronavirus Herr zu werden. Nur die südpfälzischen Grenzübergänge Bienwald und Schweigen sind noch offen.

Fahrer räumt Schranke beiseite
Theoretisch wäre ein Übergang zu Fuß möglich, doch aufgrund der scharfen Ausgangssperre in Frankreich ist dies natürlich zu unterlassen. Am Übergang Lauterbourg informiert darüber ein Schild in mehreren Sprachen. In Scheibenhard standen am Sonntagabend hingegen nur Baustellenschilder. Aber die hielten nicht jeden davon ab, sich freie Fahrt zu verschaffen: Gegen 18 Uhr wurden diese von einem Autofahrer mit deutschem Kennzeichen kurzerhand beiseite geräumt, als er von der elsässischen Seite auf die pfälzische wechselte. Nach diesem „Grenzübertritt“ stellte er die Schilder wieder auf. Andere Fahrer drehten vor der Brücke um.

An Rhein und Saar

Fast alle Übergänge zu Frankreich blockiert

Mainz. Die kleineren Grenzübergänge zu Frankreich sind wegen der Corona-Pandemie ab sofort komplett geschlossen. Das hat das Mainzer Innenministerium am Sonntagnachmittag mitgeteilt. Die Verbindung zwischen dem pfälzischen Scheibenhardt (Kreis Germersheim) und seinem Schwesterdorf Scheibenhard im Elsass etwa ist jetzt mit Baustellen-Baken zugestellt. Offen bleiben demnach nur noch die Übergänge Bienwald, Schweigen und Hornbach. Seit Anfang vergangener Woche dürfen Franzosen die Grenze nur noch in Ausnahmefällen überqueren – etwa, weil sie auf deutscher Seite arbeiten. Bundespolizisten überwachen die Einreisesperre. Allerdings war in den vergangenen Tagen erkennbar, dass sie nur an den wichtigsten Grenzübergängen dauerhaft präsent sein können. (häm)

Quelle: DIE RHEINPFALZ, Pfälzer Tageblatt - Ausgabe Rheinschiene, Montag, den 23. März 2020

Engagement für Gemeinde honoriert

Ehrungen bei Neujahrsempfang

SCHEIBENHARDT. Der Dank an nach der Kommunalwahl ausgeschiedene und langjährige Ratsmitglieder – er stand beim Neujahrsempfang der Gemeinde Scheibenhardt am Sonntag im Mittelpunkt.

neujahrsempfang 2020 kl„Wenn man sich über Jahrzehnte für das Gemeinwesen eingesetzt hat, steht es meines Erachtens außer Frage, eine ganz besondere Ehrung zu erfahren“, sagte Ortsbürgermeister Edwin Diesel (parteilos). Nach der Kommunalwahl 2019 ausgeschieden ist Siegmund Rieger. Günther Weschler trat schon nach der Wahl 2014 aus. Beide wurden jetzt für zehn Jahre Ratstätigkeit geehrt. Christian Müller und Christian Carl waren fünf Jahre dort aktiv – Letzterer zudem drei Jahre als Ortsbeigeordneter.

Auch dankte die Gemeinde ihren aktiven „Langjährigen“ im Rat: Ruth Herberger, die seit 20 Jahren dort die Bürgerinteressen vertritt. Als Ortsbeigeordnete kommt sie auf zwölf Jahre. Karl Heinz Benz und Elmar Schweitzer sind 20 Jahre Mitglieder des Ortsgemeinderats. Benz vertritt Scheibenhardt auch im Verbandsgemeinderat, ist dort SPD-Fraktionsvorsitzender. Alle drei noch Aktiven erhielten Urkunden des Gemeinde- und Städtebundes Rheinland-Pfalz.

Und letztlich wurde auch Ortsbürgermeister Edwin Diesel von seinem Stellvertreter Thomas Ehl (CDU) für 30 Jahre in der Kommunalpolitik geehrt. Bemerkenswert: 1991 – also zwei Jahre später – wurde Diesel schon zweiter und 1994 erster Beigeordneter und damit Stellvertreter des Bürgermeisters. Seit 1999 hat er selbst dieses Amt inne. hcs

Quelle: DIE RHEINPFALZ, Pfälzer Tageblatt - Ausgabe Rheinschiene, Dienstag, den 07. Januar 2020

 

Nils erklärt: Scheibenhard(t)

Scheibenhard(t) gibt es zweimal – einmal in Deutschland und einmal in Frankreich. Vor langer Zeit waren sie sogar ein Dorf.

Das französische Scheibenhard (etwa 800 Einwohner) schreibt man nur mit „d“ am Ende, das Dorf auf deutscher Seite (700 Einwohner) mit „dt“. Bis zum Jahr 1815 gehörten die Orte noch zusammen. Dann wurde zwischen Deutschland und Frankreich eine neue Grenze gezogen - und die war auch der Fluss Lauter, der mitten durch Scheibenhard(t) ging und somit die Dörfer trennte. Die Lauterbrücke diente bis in die 90er Jahre als Grenzübergang. Heute ist sie zugleich Symbol für die Trennung und die Zusammengehörigkeit beider Orte. hcs

Quelle: DIE RHEINPFALZ, Pfälzer Tageblatt - Ausgabe Rheinschiene, Montag, den 30. Dezember 2019

 

Brückenfest zum 25. Mal

AUSBLICK 2020: Sanierung von Kindergarten und Hasenweg stehen an

Von Andreas Betsch

SCHEIBENHARDT. Das neue Kindergarten-Gesetz wird 2020 den Ortsgemeinderat Scheibenhardt beschäftigen: Weitere Betreuungsräume müssen her. Im Grenzdorf wird im Juni das 25. deutsch-französische Brückenfest gefeiert.

auf der bruecke klEigentlich stand die Sanierung der Kindertagesstätte „Sonnenschein“ schon 2019 auf der „To Do“-Liste von Ortsbürgermeister Edwin Diesel (parteilos). Neue Fenster sollten her, am Dach war einiges zu tun. Und die Wohnung im Gebäude sollte saniert werden. Doch wegen der Planung der Schulsanierung in Hagenbach kam die Verwaltung nicht dazu, das Thema anzupacken, sagt Diesel.