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„Blättel“ verbindet

Mainz/Scheibenhard(t): Brückenpreis für elsässisch-pfälzische „Dorfzeitung“

bild bp 2018 klEin erfolgreiches Wochenende für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit der Dörfer Scheibenhard (Elsass) und Scheibenhardt (Pfalz): Die Mitglieder ihres Gemeinschaftsprojekts „Dorfzeitung“ konnten gleich zweimal über Auszeichnungen jubeln. Man bekam in Mainz den „Brückenpreis“ verliehen (wir berichteten gestern). Hinzu kam eine Auszeichnung auf elsässischer Seite. Bei der Verleihung des Brückenpreises am Samstagmorgen in der Mainzer Staatskanzlei siegten die beiden Dörfer in der Kategorie „Bürgerschaftliches Engagement in grenzüberschreitender Zusammenarbeit“. Und zwar für ihr ehrenamtliches Redaktionsteam der neu gegründeten Dorfzeitung „Scheiweda Blättel“.                                                                                                                                                                                                                              

Höchstmögliche Auszeichnung

Orden für Christian Grimm und für Scheibenhard und Scheibenhardt

 

orden dt fr freundschaft klBaden-Baden (pi) Unter das Motto „Eine kleine Brücke, ein goßes Symbol" war die im Rahmen der DFCV-Ordenssoirée 34. Verleihung des „Närrischen Sonderordens Deutsch-Französische Freundschaft“ gestellt worden. Die Laudatio sprach Wolfgang Ziegler vom Bund Deutscher Karneval, der als Sonderordensempfänger die Gemeinden Scheibenhardt in der Pfalz und Scheibenhard im Elsass bekanntgab, die er als Spiegelbild der wechselhaften deutsch-französischen Geschichte („mal hiwwe —mal drüwwe") bezeichnete. Längst sei das ehemals zusammen gehörige und heute durch das Flüsschen Lauter in eine französische und eine deutsche Gemeinde gespaltene Dorf zu einem Sinnbild für den friedlichen Aufbau Europas geworden, sagte Ziegler.

Hasenweg wird deutlich teurer

SCHEIBENHARDT: Ortsgemeinderat nimmt einstimmig Nachtragshaushalt an

Von Andreas Betsch

Ein noch nicht saniertes Teilstück der Kreisstraße 16 in Richtung Büchelberg soll ab November erneuert werden. Ortsbürgermeister Edwin Diesel teilte die „gute Nachricht“ am Mittwoch dem Gemeinderat mit (siehe Kurz notiert). Auch die Straßensanierung im Hasenweg war in der Sitzung ein Thema.

Weil Steine des nahezu neuen Fahrbahnpflasters im Hasenweg bereits kaputt sind, müssen die Arbeiter ab 8. Oktober für etwa zwei Wochen nochmals anrücken. Dieser bereits ausgebaute erste Bauabschnitt verursacht höhere Kosten als erwartet.Etwa 370.000 Euro waren bisher in den Haushalt für den Ausbau des Hasenwegs vorgesehen. Während der Planung habe sich gezeigt, dass dieses Geld nicht ausreicht, hieß es in der Sitzungsvorlage zum einstimmig verabschiedeten Nachtragshaushalt. Der Grund wird in der Vorlage so erklärt: „Zum einen musste eine enorme Kostensteigerung im Tiefbau berücksichtigt werden und zum anderen kamen zusätzliche Ausbauflächen hinzu.“

Schnell Hilfe vermitteln

Scheibenhardt: Seniorenbeirat wird beim ersten Digitalforum ausgezeichnet – „Intelligenter“ Anrufbeantworter leitet Anfragen weiter

Von Monika Bögelspacher

schnelle hilfe klElf ehrenamtliche Mitarbeiter des Seniorenbeirats stehen in Scheibenhardt ihren Mitbürgern bei Fragen rund um das Digitale zur Seite. Jetzt haben sie beim ersten Digitalforum der Landesregierung in Ludwigshafen für ihre einfallsreiche Organisation einen von zehn Preisen gewonnen. Mit Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD), Wirtschaftsminister Volker Wissing (FDP) und Landwirtschaftsministerin Höfgen (Grüne) hatte dieses erste Digitalforum hochrangigen Besuch.

Digitalisierung müsse den Menschen dienen, damit die Arbeit im Ehrenamt leichter und effizienter werden könne, sagte Malu Dreyer. Diesen Gedanken hat Roland Prütting aus Scheibenhardt schon längst mit der Gestaltung der Homepage und der digitalen Organisation des Seniorenbeirates in die Tat umgesetzt. Zugute kommen ihm hierbei Kenntnisse und Erfahrung seiner früheren Tätigkeit bei einem großen Industrieunternehmen.

Auf den Spuren eines verschollenen Gefangenen

Scheibenhard(t): Laurent Guillet wandert mehr als 2000 Kilometer auf den Spuren eines Kriegsgefangenen – Gestern überquerte er die deutsch-französische Grenze

Von Matthias Dreisigacker  
 

wandert auf den spuren seines grossonkels kl„Es ist irgendwie ein verrücktes Projekt“, sagt Laurent Guillet. Der Autor aus Trévelo (Bretagne) ist unterwegs auf einem Fußmarsch, der ihn am Ende über 2000 Kilometer bis ins böhmische Most führen wird. Doch er ist nicht das erste Familienmitglied, den das Leben mit dieser gewaltigen Distanz konfrontiert: Sein Großonkel musste diese Herausforderung als Kriegsgefangener annehmen.Guillet sitzt gut gelaunt im Rathaus von Scheibenhard und plaudert mit Bürgermeister Francis Joerger. Es ist eine Zeitreise, die mitunter sehr persönlich wird und tief in das Drama des 2. Weltkrieges hineinreicht. Denn die hierauf folgende deutsch-französische Aussöhnung mag im Mai 1945 zwar für Politiker und Historiker einen Ausgangspunkt gehabt haben. Doch für viele Menschen beider Länder war der Krieg noch lange nicht vorbei. Mancherorts sind seine Folgen noch immer tief in die Familiengeschichten eingegraben.Begonnen hatte alles mit Guillets Buch „Er hieß Joseph“ 2011. Darin zeichnet er den Lebensweg seines Großonkels Joseph Santerre nach, der als deutscher Kriegsgefangener im heutigen Tschechien starb – wie und warum, weiß keiner.