Wenn der Holzrollator Feuer spukt

krampus 2016 rpScheibenhardt: 6. Krampus-Feuershow am Samstag – Zukunft der spektakulären Veranstaltung noch unklar

Am Samstag kehren die Krampusse, Schreckgestalten mit teufelsartiger Maske, wieder nach Scheibenhardt zurück und sammeln die unartigen Kinder ein. Kleiner Trost: Dafür werden alle Kinder, die im letzten Jahr gefangen wurden, wieder frei gelassen. Ansehen lohnt sich: Es steht noch nicht fest, wie es nach der 6. großen Krampus-Show mit den Krampussen weitergeht.

Auch in diesem Jahr versprechen die Organisatoren Reinhard Guckert und Günter Wagner wieder ein spektakuläres Spiel mit dem Feuer und mystischer Musik. Wann allerdings diesmal die eingefangenen Kinder wieder in die Freiheit gelassen werden, steht noch in den Sternen. Die Show findet vorerst zum letzten Mal statt, zumindest 2017 werden die Krampusse nicht nach Scheibenhardt kommen.

Der Aufwand an Zeit und auch Geld sei schon sehr groß, auch wenn seine gesamte Familie – also seine Frau und zwei erwachsene Töchter – hinter ihm stehen und mitmachen, meint Guckert, der damals die Krampusse von Österreich in die Südpfalz holte. Bei Urlauben in dem Alpenland war Guckert fasziniert von den dortigen Krampusumzügen. Nach seiner österreichischen Frau waren die Krampusse die zweite große Liebe, die er nach Scheibenhardt mitnahm. Nach der Show am Samstag will er ein Pause einlegen, was dann komme, wisse er noch nicht. Doch für die vorerst letzte Show hat sich der 50-Jährige einiges ausgedacht, schließlich sollen die Shows immer perfekter und besser werden. Los geht es um 18.30 Uhr. Zu Klängen eines Didgeridoos wird die Veranstaltung eröffnet. Mit dabei sind die Woogbachhexen aus Neulußheim, die Brückenhexen aus Maximiliansau und die Krampustruppe Midnight Devil Karlsruhe. Ob eine geplante rund drei minütige Lasershow stattfinden kann, steht noch nicht fest. Obwohl schon lange beantragt, lägen hier noch nicht alle Genehmigungen vor, bedauert Guckert. Das eigentliche Feuerspektakel beginnt um etwa 19 Uhr und dauert gut 30 Minuten. Diesmal werden auch einige Krampusse mit von Guckert gebauten Holzrollatoren, die natürlich mit kräftig Feuer spucken, zu „Spiel mir das Lied vom Tod“ einlaufen. Wohl eine kleine Anspielung auf das „fortschreitende“ Alter der Macher. Auch ein Krampuss-Baumtaxi und ein Krampuss-Ben-Hur-Fahrzeug hat Guckert für die Show entworfen und gebaut. Zuviel will Guckert im Vorfeld nicht verraten. Die Besucher sollen sich überraschen lassen, nur soviel: Es wird wieder spektakulär werden, überall werden Flammen und Blitze einschlagen, Bengalos gezündet, eben ein große Feuershow. Insgesamt werden 40 Maskenträger teilnehmen, bei der ersten Show 2011 waren es noch 14. Die jüngsten Teilnehmerinnen sind Jule (7) und Leonie (8), die sich 2015 wie ihr Vater Jochen Stahl mit dem Krampusvirus infiziert haben. Moderiert wird der Abend zum 5. Mal mit viel Witz und Humor von Patrick Heid. Und Krampus Tobias Müller wird mit einer Peitsche schnalzen, die extra noch in Österreich angefertigt wurde. Ansonsten sind die meisten Utensilien selbst gemacht, so wie viele der Masken. Über 15 hat Guckert in der Zwischenzeit – nicht zuletzt aus Kostengründen – selbst geschnitzt. Rund 40 Stunden dauere es mindestens, eine Maske zu schnitzen, sagt er. Dazu kommen die Fellkostüme. Wegen der Brandgefahr bestehen diese aus schwer brennbarem Ziegenfell. Sollte doch mal etwas passieren, steht die Freiwillige Feuerwehr Scheibenhardt parat, welche die Veranstaltung begleitet. Der Faschingsverein „Die Lauterpfudde“ fungiert als Veranstalter und übernimmt die Bewirtung. Die Gemeinde hat ihm den Bauhof und den Festplatz kostenfrei zur Verfügung gestellt. Der Eintritt zur Veranstaltung ist natürlich frei. Dennoch hofft Guckert als Anerkennung und zur Deckung der Kosten auf einige Spenden. Dann kommen die Krampusse wieder und die gefangenen Kinder kommen wieder frei.

 

Termin: 6. Krampus-Feuershow, Samstag, 26. November, 18.30 Uhr bis 20 Uhr, Festplatz Scheibenhardt. Eintritt frei. Internet: www.scheibenhardt.de. lnn

Quelle: DIE RHEINPFALZ, Pfälzer Tageblatt - Ausgabe Rheinschiene, Donnerstag, den 24. November 2016

Den Originalbeitrag finden Sie hier